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Sakkâra. KAIRO. 74. Route. 487 ausgedehntes Überschwemmungsgebiet, auf den (20 Min.) Palmen-
wald
von Bedraschên zu.

Im Vordergrunde bezeichnen von Palmen beschattete Schutt-
hügel
die Stätte von Memphis, der ältesten Hauptstadt Ägyptens,
welche unter dem Namen der Weißen Mauern bereits von Menes
(ca. 3400 vor Chr.), dem ersten geschichtlichen ägypt. Könige, ge-
gründet
worden ist. Das riesige Trümmerfeld scheint sich noch im
XII. Jahrhundert nach Chr. bis in die Gegend von Gîze erstreckt zu
haben, die vornehmsten Stadtteile lagen mutmaßlich auf den Fluren
von Bedraschên und Mit Rahîne.

Der Dammweg teilt sich 20 Min. hinter Bedraschên. Der
während der Überschwemmungsperiode ungangbare Sommerweg
führt l. in ca. 8 Min. nach den beiden liegenden *Kolossalfiguren
Ramses’ II.
(S. 478), die sich einst vor dem Eingange des berühm-
ten
Ptahtempels erhoben; der zweite ursprünglich über 13 m l.
Koloß befindet sich jetzt in einer Lehmhütte (Eintritt 4 Pi.).

Man reitet weiterhin, etwas abseits von Mit Rahîne, auf den
Palmenwald von Sakkâra, am Fuße des Wüstenplateaus, zu. Auf
dem gelben Wüstensande treten elf Pyramiden hervor: ganz l.
(südl.), auf dem Totenfelde von Dahschûr, u. a. die Knickpyramide,
mit verschiedenen Neigungswinkeln; ganz r., im NW. der Hütten
von Sakkâra, die Onnos- und die Stufenpyramide (s. unten).

Kurz vor Sakkâra, ½ St. jenseit der Ramseskolosse, biegt man
nördl. ab und reitet am Saume des Palmenwaldes auf einige
Häuserruinen aus Nilschlammziegeln zu. Der Winterweg führt
in einem weiten nördl. Bogen, zunächst durch den Palmenwald von
Bedraschên und zwischen Trümmern von Ziegelhäusern des alten
Memphis, dann über eine Schleusenbrücke und zwischen mehreren
Tümpeln direkt hierher.

Sobald man die sandige Hochfläche erstiegen hat, überblickt
man das großartige *Totenfeld von Sakkâra, das sich, seit
alter Zeit immer wieder durchwühlt, von N. nach S. ca. 7km, von
O. nach W. 500-1500 m ausdehnt.

Wir reiten geradeaus auf die sechsstöckige *Stufenpyramide
(arab. el-háram el-mudarrag), das Wahrzeichen von Sakkâra, zu. Sie
ist das Grabmal des Königs Zoser (in. Dynastie, ca. 2900-2850 vor
Chr.
), also noch älter, wie die Pyramiden von Gîze. Die Gesamt-
höhe
beträgt 59,54m, jede Stufe tritt ca. 2m zurück.

Etwa 300 m südwestl. von der Stufenpyramide liegt die Pyramide
des Königs Onnos
(Unis, gegen 2550 vor Chr.). Sie ist ohne Hilfe be-
quem
zu erklettern. Die Aussicht umfaßt alle Pyramidengruppen von
Dahschûr bis Gîze. Im Innern, welches der Wächter öffnet, sind der
Mittelraum und die Sargkammer voll von Hieroglyphen-Inschriften, den
ältesten erhaltenen religiösen Texten Ägyptens.

Jenseit der Stufenpyramide, in der Richtung nach Mariette’s
Haus, hat man nach N. plötzlich einen überraschenden Blick auf
die Pyramiden von Abusîr und Gîze; in dem palmenreichen, beider-